Pastor Wilhelm Viertmann
geb. 1909 gest. 1942
1937 – 1942 Pfarrer in Höntrop
Im Eingangsbereich des Kindergartens hängt eine Gedenktafel mit der Aufschrift:
Dem mutigen Prediger des Evangeliums gegen falsche Propheten und Wölfe im Schafsfell.
Bereits 1936 warnte er in einer Predigt vor den falschen Propheten mit deutlichen Hinweisen auf die Machthaber des Dritten Reiches. Kurz nach der Predigt wurde er inhaftiert und nach einem Hausarrest auf Druck der Gestapo aus der Lippischen Kirche, zu der er damals gehörte, ausgewiesen. Er schloss sich der Bekenntnissynode an, die ihr Zentrum in Dortmund hatte. Die Bekenntnissynode hatte sich aus der Barmer Synode, die in sechs Thesen die Freiheit der Kirche gegen jede politische Gleichschaltung festlegte, gebildet. 1937 kam Viertmann nach Höntrop und erlangte großes Ansehen. Durch sein unerschrockenes Zeugnis, das er in seinen Predigten immer wieder gegen die damaligen Machthaber ablegte, fiel Viertmann bei den Nazis nachhaltig in Ungnade und wurde an die Front geschickt.
Von hier schrieb er seiner Gemeinde im Advent 1942 in einem Brief „Lass dich nicht durch das Geschehen unserer Tage wiegen in Gleichgültigkeit und Müdigkeit, sondern höre die Botschaft und stärke dich……..“
Am 12. Dezember 1942 fiel er an der Front in der Kalmückensteppe und hinterließ seine Frau mit zwei Kindern.
Über 40 Jahre später zum 10jährigen Jubiläum des Kindergartens am 1. Juni 1985 wurde im Beisein seiner Witwe und der Familie Viertmann in der Versöhnungskirche ein Festgottesdienst zur Namensgebung und anschließend ein buntes Fest „Baut dem Frieden ein Nest“ gefeiert. Pfarrer Eberhard Hassler wollte mit der Leiterin Frau Schuch und dem damaligen Kindergartenteam mit der Namensgebung die Friedenserziehung der Kinder fördern und das „Erbe Wilhelm Viertmanns – ins Bewusstsein der Menschen heute“ holen.
Frau Margarethe Viertmann war mit der KiTa bis zu Ihrem Tod verbunden. Sie starb 2008 im Alter von 99 Jahren..
Eleonore Schuch